in: Unternehmenskultur in der Praxis Grundlagen – Methoden – Best Practices, Alexander Gaudart, Josef Herget, 2024
Organisationsaufstellungen sind eine zunehmend anerkannte systemische Methode zur Diagnose und zum Auffinden von Konfliktursachen und Lösungen für Managementprobleme im Kontext von Unternehmen. Sie erfreuen sich einer steigenden Verbreitung aufgrund ihrer Lösungseffizienz und des geringen Zeitbedarfs. Dennoch wird die Methode in der Organisationsberatung insgesamt noch selten angewandt. Unternehmen begreifen diese systemische Methode als ein agiles Instrument, um komplexe, unklare, wenig definierte oder verfahrene Situationen und Konflikte einer kulturadäquaten Lösung zuzuführen.
In diesem Beitrag geben wir zunächst einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Organisationsaufstellung als fundierte Methode der Organisationsberatung. Als Anwendungsfall betrachten wir die Unternehmenskultur. Wir identifizieren zentrale Objekte und Fragestellungen und führen aus, wie diese Methode in der Praxis das Aufzeigen von Stand, Treibern und Barrieren in der Entwicklung von Unternehmenskultur unterstützen kann. Prototypisch stellen wir eine Aufstellungsarbeit vor, um den Einsatz der Methode zu verdeutlichen.
Masterarbeit Uni Graz, DI Gerald Kohl, 2023
Seit dem Boom des Familienstellens in den 1990er Jahren wurden Systemaufstellungen in vielfacher Richtung weiterentwickelt und es haben sich zahlreiche, teilweise sehr unterschiedliche Aufstellungsformate am Markt etabliert.Aufstellungen und Elemente aus der Aufstellungsarbeit haben Eingang in die Methodensets von Therapeuten, psychosozialen Beratern, Unternehmensberatern, Coaches und anderen Berufsgruppen gefunden.In dieser Masterthesis werden verschiedene Aufstellungskonzepte in Theorie und Praxis verglichen. Zunächst werden vier Konzepte anhand der Literatur ausführlich dargestellt: Familienstellen nach Hellinger, Systemische Strukturaufstellungen nach Varga von Kibéd, Systemische Selbstintegration nach Langlotz und die Identitätsorientierte Psychotraumatheorie mit der Anliegenmethode von Ruppert. Von vier durchgeführten Experteninterviews konnten drei direkt mit Entwicklern einer eigenen Methode geführt werden (Langlotz, Ruppert, Varga von Kibéd). Anhand von zwölf Kategorien werden theoretische und praxisorientierte Aspekte der Aufstellungsarbeit der interviewten Experten verglichen und sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede dargestellt.Als Gemeinsamkeiten können unter anderem das Prinzip der repräsentierenden Wahrnehmung und ein humanistisches Menschenbild angesehen werden. Teilweise erhebliche Unterschiede zeigen sich im Grad der Strukturierung des Prozesses, in der Direktivität des Aufstellungsleiters, in der Art und im Ausmaß von Interventionen und insbesondere im Stellenwert von Trauma sowie im Umgang mit Trauma und Tätern in Aufstellungen. Auch die Zugänge zum Online-Setting von Aufstellungen sind sehr unterschiedlich.In der Diskussion der Ergebnisse zeigen sich interessante Ausgangspunkte für weitergehende, vertiefende Forschungsfragen, vor allem in Bezug auf Trauma und die Wirkfaktoren der einzelnen Aufstellungsformate.
Kapitel in: Das Potenzial von Marketing für eine ressourcenorientierte Transformation des Konsumsystems, Louise Ina Hannah Rieck, 2023
Zusammenfassung: In diesem Kapitel wird die Wirkungsweise von Aufstellungsarbeit dargestellt. Eine theoretische Beschreibung kann das eigene Erleben einer Aufstellung zwar nicht ersetzen, doch sie ist notwendig, um Aufstellungen als Forschungsinstrument methodologisch einzuordnen und zu begründen.
Violetta Neumann-Wolff, 2022
In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie komplexe Organisationsprobleme ganzheitlich analysieren und damit die Basis für eine effektive Organisationsentwicklung und einen gesteigerten Organisations- und Unternehmenserfolg legen. Das Buch greift typische Fehler im Umgang mit Komplexität auf, die in der Managementpraxis von CEOs und Führungskräften häufig begangen werden und die zu teuren Symptombehandlungen führen. Um diese Fehler zu vermeiden und um auch die tieferliegenden, die Unternehmenskultur betreffenden Problemursachen und Wechselwirkungen zu erkennen und zu berücksichtigen, wird im ersten Schritt ein methodisches Verfahren vorgestellt. Im zweiten Schritt wird das Verfahren mit Managementteams in Praxisfallstudien angewendet. Im dritten Schritt wird der damit erzielte Erfolg bewertet.
Steffen Groschupp, 2022
Dieses Open-Access-Buch führt auf der Spur der Trade-offs der Nachhaltigkeit vom Versuch einer sprachlogischen Aufarbeitung des Nachhaltigkeitsbegriffs aus in die zweiwertige Logik. Die klassische Logik führt hinein in ein Modell boolescher Algebra, um weiter zu drei- und mehrwertigen Logiken vorzudringen. Inspiriert von neuen digital erzeugbaren Kalkülen, die z. B. in Verbindung mit den in der Systemtheorie Luhmanns behandelten re-entry stehen, werden die Leser*innen in wissenschaftlich experimentell angelegte, virtuell und imaginär designte Aufstellungsräume geführt. Dieses Buch offeriert Erkenntnisse aufgrund einer Methode, die Nachhaltigkeit nachhaltig immer wieder neu hervorzubringen vermag, wenn sich die jeweils relevanten Protagonisten auf Science Constellations einlassen.
Nadine Husenbeth, 2022
Gründungsökosysteme als ein Phänomen der ökonomischen Mesoebene üben derzeit eine hohe Attraktivität auf Praktiker und Wissenschaftler aus. In dem vorliegenden Buch betrachtet Nadine Husenbeth die Frage, ob neben der Gestaltung konstruktiver Beziehungen der Elemente eines Gründungsökosystems auch die mehr oder weniger bewusste Grunderzählung des Systems, das Narrativ, erfolgsrelevant sein kann. Das Buch zeigt, wie ein Forschungsprozess mit der Methode der Erkundungsaufstellung und einer erkundenden Forschungshaltung erfolgreich gelingen kann. Als Ergebnis entsteht für Wissenschaft und Praxis das Angebot, den bestehenden Narrativ des Bremer Startup-Ökosystems zu dekonstruieren und die Konturen eines neuen Narrativs zu skizzieren.
Kapitel in Praxishandbuch Aufstellungsarbeit, Eva Strasser, Barbara Ott, 2020
Die Autorinnen beschreiben und reflektieren Erfahrungen und konkrete Vorgehensweisen, wie sie verschiedene Varianten der systemischen Aufstellung für die Bearbeitung unterschiedlicher unternehmerischer und persönlicher Fragestellungen einsetzen. Individuelle berufliche Entscheidungssituationen, Resilienz-Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter sowie Veränderungsprozesse in der Organisationsentwicklung stellen die Kontexte der Fallbeispiele dar. Reflexionen über Chancen und Grenzen der Aufstellungsarbeit runden den Beitrag ab.
Denis Pijetlovic, 2020
Dieses Buch zeigt, wie ein Forschungsprozess mit der Methode der Erkundungsaufstellung erfolgreich gelingen kann. Untersuchungsgegenstand ist hierbei die Pflege-Robotik. Es werden Simulationen mit Erkundungsaufstellungen durchgeführt, die neue Perspektiven auf Einsatz, Risiken und Herausforderungen von Pflege-Robotik eröffnen.
Das Werk liefert dabei Antworten auf Fragen der Pflege-Robotik im Kontext von Management und Organisationsentwicklung in Pflegeunternehmen: Welche Maßnahmen begünstigen den Einsatz der Pflege-Robotik? In welchen Wechselwirkungen und Beziehungen stehen die Akteure des Pflegesystems zueinander und welche Auswirkung hat Pflege-Robotik darauf? Der gesamte Erkundungsprozess dieser Arbeit ist durch die Entwicklung von Erkenntnisleitenden Thesen geprägt, die im Rahmen eines Workshops von Experten*innen diskutiert werden und der Praxis als Gestaltungsempfehlungen dienen.
Der Autor: Dr. Denis Pijetlovic ist an der Universität Bremen als Dozent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Nachhaltiges Management tätig. Er arbeitet mit der Methode der Erkundungsaufstellung in Forschung, Beratung und Lehre. Hierdurch können komplexe Systemdynamiken sichtbar gemacht werden, die innovative und nützliche Erkenntnisse erzeugen.
Oliver Ahel, 2020
In dem vorliegenden Buch betrachtet Oliver Ahel erstmals die Spannungsfelder, in denen intuitive Managemententscheidungen getroffen werden. Im Zuge dessen werden die Konstellationen möglicher Einflussfaktoren, welche in diesen Spannungsfeldern auftreten, untersucht. Als Ergebnis entsteht die Beschreibung des Möglichkeitsraums intuitiv getroffener Managemententscheidungen.
Thomas Gehlert, 2020
In dieser Open-Access-Publikation liefert Thomas Gehlert eine konsistente, auf aktuellen Experimenten und Theorien basierte, fundierte natur- und neurowissenschaftliche Theorie, die den zugrundeliegenden Prozess bei Intuition (Bauchgefühl) und System-Aufstellung beschreiben kann. Damit schließt er eine theoretische Lücke, die die breite Akzeptanz unzähliger experimenteller Ergebnisse in Entscheidungstheorie- und Intuitionsforschung verhinderte. Darauf aufbauend darf die System-Aufstellung als legitimierte Methode im Kontext von Unternehmensführung, strategischem Management und Entscheidungsfindung angesehen werden.
Der Inhalt • Wirtschaftswissenschaftlicher Zugang (Unternehmensführung, strategisches Management, Entscheidungen unter VUCA-Bedingungen, System-Aufstellungen) • Intuitionsforschung und Informationsübertragung • Quantenphysikalische Annäherung • Biologische Systeme und Physik • Neurowissenschaften – der Mensch als Entscheider • Homologie von Quantenphysik, Systemtheorie und System-Aufstellung • Theory of Mind • Homo Physicus als Zusammenfassung für ein neues Verständnis. Die Zielgruppen • Dozierende und Studierende der Wirtschaftswissenschaften, Natur- und Neurowissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Medizin • Führungskräfte und Entscheidungsträger aus den Bereichen Unternehmensführung, Management, HR, OE/PE.
Der Autor Dr. Thomas Gehlert ist Organisationsberater für Changeprozesse und Führungsfragen und Lehrbeauftragter an der LMU München.
Robin Kunz, University of St.Gallen, 2019
Die vorliegende Bachelorarbeit widmet sich der Akzeptanz von Organisationsaufstellung und geht dabei den Fragen nach, wie verbreitet die Anwendung von Organisationsaufstellung in Organisationen sind und welche Faktoren zur Akzeptanz einer Organisationsaufstellung bei Un-ternehmen beitragen. Zu deren Beantwortung werden in einem ersten Teil der Arbeit theoreti-sche Grundlagen zu den für die Fragestellung relevanten Themen wie Anwendungen und Erklärungsansätze einer Aufstellung sowie Innovationen in Unternehmen aufgearbeitet.
Danach folgt ein empirischer Teil, in dem das Untersuchungsdesign erläutert wird. Dabei wurde die empiri-sche Überprüfung der Fragestellung anhand der qualitativen Methode der leitfadengestützten Experteninterviews und einem explorativen Vorgehen umgesetzt. Es wurden 15 Experten befragt, die in Klein-, Mittel- oder Grossunternehmen beschäftigt sind, in unterschiedlichen Bran-chen tätig sind und ihren Unternehmenssitz in der Schweiz haben. Die Interviews wurden in Anlehnung an die Grounded Theory ausgewertet.
Die Analyse ergab 18 Akzeptanzfaktoren, die sich in ihrer Bedeutung unterscheiden. In dieser Arbeit konnte erstens nachgewiesen werden, dass eine Diskrepanz zwischen Forschung und Praxis besteht, die darauf hinweiset, dass mög-licherweise eine zu geringe Marketingaktivität seitens der Berater und Interessenverbände sys-temischer Methoden vorliegt. Um diese Frage beantworten zu können, bedarf es jedoch weite-rer Untersuchungen. Zweitens wurde eine Vielzahl an Akzeptanzfaktoren von Unternehmen gegenüber Organisationsaufstellungen identifiziert.
Angelika Kroyer, Masterarbeit, Sigmund Freud Privatuniversität, 2018
Die Welt wird zunehmend internationaler, vernetzter, komplexer, volatiler und instabiler. VUCA ist das Akronym für diesen Zustand, der sich durch die voranschreitende Digitalisierung vermutlich noch weiter verstärken wird.
Was bedeutet es für Organisationen und deren BeraterInnen? Welche Ausrichtung braucht es, um auch zukünftig erfolgreich sein zu können? Inwieweit können diesbezüglich Systemaufstellungen hilfreich eingesetzt werden? Mit diesen Fragen hat sich die Autorin im Zuge dieser Master Thesis beschäftigt. Um eine Einschätzung aus Sicht der systemischen Organisationsberatung zu erhalten, wurden vierzehn ExpertInnen aus dem Bereich D-A-CH interviewt. Diese empirische Untersuchung führte zu folgenden Ergebnissen:
Erfolg zu haben war noch nie so unsicher wie heute. Organisationen, Führungs- kräfte und BeraterInnen stehen vor neuen Herausforderungen, für deren Bewältigung bisheriges ManagerInnen-Denken nicht reicht. Es braucht ein neues Mindset und entsprechende Tools. „Erwarte das Unerwartete“ könnte eine neue Grundhaltung und Achtsamkeit eine neue Kernkompetenz sein, um Organisationen auch zukünftig erfolgreich zu führen bzw. zu beraten.
System- aufstellungen zählen heute zu den effizientesten, effektivsten und innovativsten Interventionstechniken der professionellen Prozessbegleitung. Sie wirken komplexreduzierend, schaffen Klarheit und generieren in kurzer Zeit implizites Wissen. Eine hohe Raum-Zeit-Verdichtung ermöglicht gleichzeitiges Beobachten unterschiedlichster Einflussfaktoren, wie z.B. Menschen und abstrakter Enitäten, sowie deren Wirkungen. Dieses Format liefert bei perspektivischen Zukunfts- themen, wie z.B. Marktpositionierungen oder Strategieentwicklung hilfreiche Erkenntnisse, die man trotz Big Data Analysen in der hochkomplexen VUCA Welt nicht haben kann. Damit weisen Systemaufstellungen eine Unvergleichbarkeit mit anderen Methoden auf. Ausgehend davon, dass die Voraussetzungen einer professionellen Anwendung erfüllt werden, handelt es sich somit nach Meinung der Autorin um einen der erfolgversprechendsten Ansätze der Zukunft.
in: Wissenschaft und Praxis, Georg Müller-Christ, Denis Pijetlovic, 2018
Komplexität und Unübersichtlichkeit, Rationalität und Intuition – das sind Herausforderungen, mit denen Wissenschaft und Praxis gleichermaßen konfrontiert sind. Das Buch führt in Systemaufstellungen als eine wissenschaftliche Methode ein, mit der sich Komplexität produktiv bewältigen lässt. Die besondere Stärke der Methode liegt in ihren Visualisierungsmöglichkeiten. Das Buch baut auf den Erfahrungen und Reflexionen auf, die die beiden Autoren in den letzten Jahren mit Systemaufstellungen in Forschung und Lehre an der Universität Bremen gewonnen haben.
Bekannt ist die Methode der Systemaufstellungen vor allem, um therapeutische Prozesse zu begleiten oder die Organisationsberatung zu unterstützen. Sie hat jedoch deutlich mehr Potenzial. Mit Aufstellungen lässt sich die Komplexität jeder Art von System greifbar machen. Interventionen können leicht simuliert werden. Zudem eignet sich die transverbale Sprache in Aufstellungen dafür, Studierende, Praktiker und Wissenschaftler gleichermaßen anzusprechen. Weil diese Sprache von allen verstanden wird, ist ein effektives gemeinsames Arbeiten von allen Beteiligten möglich.
Die Autoren stellen die verschiedenen Anwendungsbereiche der Methode dar und zeigen, wie Aufstellungen nicht nur Wissenschaftlern, sondern auch Praktikern helfen, Komplexität so zu bewältigen, dass innovative Einsichten gewonnen werden können.
Stephanie-Hartung, 2018
Die Methode der Organisationsaufstellung hat sich als effektives Tool für Personal- und Organisationsentwicklung erwiesen. Dieses Buch stellt das nötige theoretische Wissen vor und ergänzt dies mit zahlreichen Praxisbeispielen. Schritt für Schritt beschreibt die Autorin die beste Herangehensweise, den Prozess der Anwendung sowie die Nachbereitung einer systemischen Aufstellung. Neben einem umfassenden Verständnis für Organisationen vermittelt das Buch ausführliches Wissen über die Einsatzmöglichkeiten von Organisationsaufstellungen in der Personal- und Organisationsentwicklung und zeigt übersichtlich, wie man die Systemaufstellung in der Praxis anwendet.
Mit dieser detailreichen Einführung in die systemische Organisationsentwicklung empfiehlt sich das Buch gleich für mehrere Zielgruppen. Lehrenden und Lernenden der Organisationsaustellung dient es als übersichtliches Grundlagenwerk, während Organisations- und Personalentwickler es als ein Standardwerk zur Ergänzung ihres Methodenrepertoires schätzen werden. Unternehmer und Manager, die sich über dieses effektive Tool informieren wollen, finden in dem Buch umfangreiche Informationen über die komplexitätsreduzierenden Methoden der systemischen Organisations- und Personalentwicklung.
Kai Bulling, 2018
In his book Kai Bulling proposes the systems constellation as an instrument for change agents. An innovative general model of the systems constellation as a management intervention is constructed that presents the method as a synergetic combination of functional elements. This creates a new level of transparency that will support practitioners and managers in understanding its benefits and challenges as well as tailoring interventions to a specific case.
in: Unternehmen der Gesellschaft. Interdisziplinäre Beiträge zu einer kritischen Theorie des Unternehmens. Georg Müller-Christ, Moritz Schirmer, 2017
Aus den vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der beiden Begriffe Unternehmen und Gesellschaft wie beispielweise Unternehmen für die Gesellschaft, Unternehmen trotz Gesellschaft, Gesellschaft für die Unternehmen bis hin zu Gesellschaft trotz Unternehmen deutet sich langsam an, dass Unternehmen und Gesellschaft eine Wir-Form darstellt, die noch nicht richtig durchdrungen ist. Um in den personalen Pronomen zu bleiben, im Ich, im Du, im Es, im Wir und im Sie, hat die Betriebswirtschaftslehre lange das Ich fokussiert, die Binnensicht des Unternehmens. Auf diese Art und Weise haben Unternehmen eine klare Identität gewonnen und kennen ihre Eigenlogik. Die Intensivierung der Eigenlogik hat großen Erfolg und große Nebenwirkungen auf die Umwelten gebracht und die Betriebswirtschaftslehre hat mit der Umweltorientierung das Es gefunden: Um das Unternehmen gibt es ein Es, ein Außen, welches den Erfolg des Unternehmens beeinflusst. Ich und Es leben in einer Subjekt-Objekt-Beziehung und letztlich muss sich das Objekt dem Subjekt anpassen.
Insa Sparrer, 2016
In diesem Buch wird erstmals eine Gesamtübersicht über die von der Autorin gemeinsam mit Matthias Varga von Kibéd entwickelten Systemischen Strukturaufstellungen gegeben.
Wer an Veränderungen im persönlichen Leben, an der Klärung von Konflikten in einer Organisation oder dem Verständnis von Vorgängen in Gruppen interessiert ist, findet in diesem Buch die passende Methode. Insa Sparrer zeigt mit den Systemischen Strukturaufstellungen einen Weg, um Veränderungen einzuleiten, Situationen in eine für alle Beteiligten geeignetere Richtung zu führen und Auswirkungen zukünftiger Einflüsse besser abwägen zu können. Durch die räumliche Anordnung von Personengruppen können unterschiedlichste Systeme simuliert, Maßnahmen getestet und geplante Veränderungsschritte überprüft werden. Strukturaufstellungen ermöglichen so in erstaunlich kurzer Zeit einen alternativen Überblick über ein System, sei es in Therapie oder Beratung, Mediation, Supervision, in Forschung und Kunst oder zur Förderung von Lernprozessen. In diesem Buch wird erstmals eine Gesamtübersicht über die von der Autorin gemeinsam mit Matthias Varga von Kibéd entwickelten Systemischen Strukturaufstellungen gegeben. Es fasst die wesentlichen Merkmale, die Wurzeln und die vielfältigen Anwendungsbereiche übersichtlich zusammen. Die methodischen Erweiterungen und grammatischen Verfeinerungen der Systemischen Strukturaufstellungen werden anhand von ausführlichen Fallbeispielen auch für den mit der Methode noch nicht vertrauten Leser nachvollziehbar und anschaulich dargestellt.
Gunthard Weber, Claude Rosselet (Hrsg.), 2016
Mit Beiträgen von Friedrich Assländer • Regine Brick • Guillermo Echegaray • Marianne Franke-Gricksch • Klaus Horn • Birgit Theresa Koch • Albrecht Mahr • Georg Müller-Christ • M. Jane Peterson • Roswitha Riepl • Claude Rosselet • Ruth Seliger • Georg Senoner • Jan Jacob Stam • Gunthard Weber • John Whittington.
Das Buch versammelt aktuelle Beiträge von Beratern, die zu den Pionieren der Aufstellungsarbeit gehören. Ihre Arbeit erstreckt sich auf die unterschiedlichsten Settings und Anwendungsfelder, vom Coaching und der Beratung über (Innovations-)Management bis in die Forschung und Lehre.
Rund 20 Jahre nach der ersten Dokumentation zur Arbeit mit Organisationsaufstellungen zeigt dieses Buch, wie etabliert und differenziert dieser Ansatz geworden ist. Heute ist er nicht mehr wegzudenken aus dem Kreise von Methoden, mithilfe derer innovative Lösungen kreiert werden. Wenn in einem Unternehmen große Mengen an Informationen zu bewältigen sind, wenn ein hohes Maß an Komplexität besteht und/oder Turbulenzen herrschen, geraten rein rationale Entscheidungsfindungen ins Stocken und es entstehen Konflikte. Hier lohnt es sich, mithilfe einer Organisationsaufstellung einen sinnstiftenden Gesamtzusammenhang (wieder)herzustellen. In der Organisationsaufstellung emergiert eine in sich konsistente Information in relativ kurzer Zeit und eröffnet den Blick auf ein Zukunftsbild, das Handlungsimpulse setzen kann. Das Buch versammelt aktuelle Beiträge von Beratern, die zu den Pionieren der Aufstellungsarbeit gehören. Ihre Arbeit erstreckt sich auf die unterschiedlichsten Settings und Anwendungsfelder, vom Coaching und der Beratung über (Innovations-)Management bis in die Forschung und Lehre.
Benny J. Gutmark, 2014, Dissertation TU Darmstadt
Die Organisationsaufstellung ist eine Methode, mit welcher soziale Störungen in organisationalen Systemen sichtbar gemacht und Optionen zur Behebung dieser Störungen erarbeitet werden sollen. Um die Wirk-samkeit dieser Methode, zu welcher bisher kaum empirische Forschung vorliegt, zu überprüfen, wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht, welche Effekte Organisationsaufstellungen auf die Befindlichkeit, das Führungsverhalten und die Arbeitszufriedenheit von Teilnehmern an solchen Maßnahmen haben. Die Befindlichkeit wurde mit der Kieler Änderungssensitiven Symptomliste (KASSL) und dem Veränderungsfra-gebogen des Erlebens und Verhaltens (VEV), das Führungsverhalten mit dem Fragebogen zur Direktiven Einstellung (FDE) und die Arbeits-zufriedenheit mit dem Fragebogen zur Erfassung des Organisationskli-mas (FEO) gemessen. An der Untersuchung nahmen 113 Personen aus unterschiedlichen Un-ternehmen teil. Die Organisationsaufstellungen wurden in Form von eintägigen Aufstellungsseminaren durchgeführt. Der Versuchsplan der Untersuchung entspricht einem quasi-experimentellen Design (Semi-nargruppe vs. Kontrollgruppe) mit dreifacher Messung (Prätest, Posttest sowie Stabilitätstest nach vier Monaten). In den Vorher-Nachher-Vergleichen konnten sowohl mit dem VEV als auch mit dem KASSL (Gesamtwert) signifikante Verbesserungen der Be-findlichkeit der Seminargruppe nachgewiesen werden. Diese Interven-tionseffekte erwiesen sich als stabil. Weiterhin ergab sich eine signifi-kante Verbesserung des Mittelwerts der Subskala „Handlungsraum“ des FEO. Auch dieser Effekt konnte in der Stabilitätsprüfung bestätigt werden. In der Stabilitätsüberprüfung (1. vs. 3. Messung) konnten zusätzlich signifikante zeitverzögerte Interventionseffekte auf die Arbeitszufriedenheit und die Direktive Einstellung ermittelt werden. Die Mittelwerte der Subskalen „Kollegialität“, „Bewertung der Arbeit“, „Arbeitsbelastung“, „Berufliche Perspektiven“ und „Einstellung zum Unternehmen“ des FEO erhöhten sich, während sich die Mittelwerte anderer Arbeitsaspekte, auf welche die Seminarteilnehmer nur wenig Einfluss haben, kaum verän-derten. Auch die Mittelwerte der Subskalen „Direktive Einstellung“ und „Extraversion“ des FDE erwiesen sich in der Stabilitätsprüfung als signifikant erhöht.
Stephanie Hartung, 2014
Aufstellungen sind das Medium der Systeme. Mit dieser These beginnt die Betrachtung der systemischen Besonderheiten und deren Bedeutung für die Funktionsweise von Aufstellungen. Stephanie Hartung nimmt uns mit auf eine Reise durch die Welt der Systeme. Sie beleuchtet alltägliche und persönliche Erfahrungen ebenso wie wissenschaftliche Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen und fügt diese schließlich zu einer ganzheitlichen Erklärung auf die Frage, warum Aufstellungen funktionieren, zusammen.
Jan Weinhold, Annette Bornhäuser, Christina Hunger-Schoppe, Jochen Schweitzer u.a., 2014
Mit Beiträgen von: Annette Bornhäuser, Diana Drexler, Christina Hunger, Julia Knierim, Theresa Koch, Leoni Link, Andreas Reinhard, Jochen Schweitzer, Julia Thom, Gunthard Weber, Jan Weinhold, Julia-Elisabeth Wolff, Jelena Zwingmann.
Die Arbeit mit Systemaufstellungen wurde immer wieder kontrovers diskutiert – aber bisher wenig erforscht. An der Universität Heidelberg wurde ihre Wirksamkeit nun erstmals in einer randomisiert-kontrollierten Studie überprüft. Das Buch stellt den Aufbau und die Ergebnisse der Studie vor, bei der über 200 Teilnehmer von Aufstellungsseminaren befragt wurden. Nach einer Einführung in die Aufstellungsmethode und einer Zusammenfassung existierender Befunde zu ihrer Wirksamkeit beschreiben die Autoren das Studiendesign und die verwendeten Forschungsinstrumente. In mehreren Kapiteln werden die Ergebnisse verschiedener Teilaspekte vorgestellt, darunter die Wirksamkeit von Aufstellungsseminaren nach einem Jahr. Abbildungen und Tabellen inklusive statistischer Details ergänzen die Darstellung, die auch für Laien verständlich und nachvollziehbar ist. Nach einer kritischen Diskussion der verwendeten Methodik geben die Autoren abschließend Anregungen für zukünftige Forschungen.
in: RessourcenKultur. Vertrauenskulturen und Innovationen für Ressourceneffizienz im Spannungsfeld normativer Orientierung und betrieblicher Praxis, Georg Müller-Christ, 2013
in: Praxis der Systemaufstellung, Georg Müller-Christ, 2013
Michél Gleich, 2008
Führungskräfte in Organisationen stehen heute vor großen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur Ziele setzen und Entscheidungen treffen, sondern Konflikte in der Tiefe lösen und unterschiedliche Ziel- und Wertewelten von Menschen integrieren. Außerdem prägen das Beziehungsmanagement nach außen und das Coaching der Mitarbeiter nach innen die Führungsrolle mehr denn je. Ein erfolgreicher Beratungsansatz für Führungskräfte muss daher den Blick für Beziehungsmuster und Wirkungszusammenhänge öffnen und potentielle Lösungsansätze offerieren können. Können Organisationsaufstellungen dies leisten? Wie nützlich ist die Beratung durch Organisationsaufstellungen für Menschen mit Personalverantwortung wirklich?
Der Autor gibt anhand einer empirischen Studie mit nationalen und internationalen Führungskräften wichtige Antworten auf diese Fragen. Seine Ergebnisse bieten neue Perspektiven und innovative Handlungsmöglichkeiten.
in: Innovationen für eine nachhaltige Entwicklung Carl Ulrich Gminder, University of St.Gallen, 2006
Eine nachhaltige Entwicklung bedarf der Realisierung umfassender Innovationen in Organisationen und Netzwerken — dies ist eine der Tagungsthesen. Diese These ist auch Ausgangslage und Problemstellung des in 2003/04 ausgeführten Forschungsprojektes „Nachhaltigkeitsmanagement mit der Organisationsaufstellung“ des Instituts für Wirtschaft und Ökologie der Universität St.Gallen (IWÖ-HSG). Bezogen auf Unternehmen wurde im Projekt exploriert, inwiefern die Methode der Organisationsaufstellung (OA) ein innovativer instrumenteller Ansatz sein kann, um die erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien zu unterstützen. Die beiden forschungsleitenden Fragestellungen sind: Welche inhaltlichen und welche methodischen Erkenntnisse können mit der Methodik der Organisationsaufstellung für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien gewonnen werden? Diese Fragen werden sowohl theoretisch-konzeptionell aus dem Forschungsstand der Literatur beantwortet, als auch empirisch in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus der Textilbranche (Remei AG, CH-Rotkreuz), das über ein Jahr lang u.a. mit OA begleitet wurde. Sieben der ausgeführten Organisationsaufstellungen wurden als Einzelfallstudien ausgewertet. Basierend auf den Grundlagen der anwendungsorientierten Betriebswirtschaftslehre sowie der qualitativen Sozialforschung fiel die Wahl auf ein Forschungsdesign von Aktionsforschung und Einzelfallanalyse. Dabei wurde mit Interviews, Dokumentenanalyse, Beobachtung und Organisationsaufstellung gearbeitet.
Carl-Ulrich Gminder, Dissertation, Universität St. Gallen, 2005
Zahlreiche Unternehmen verfolgen Nachhaltigkeitsstrategien, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele integrieren. Deren Umsetzung stellt die Organisation jedoch vor große Herausforderungen.
Carl Ulrich Gminder untersucht, wie eine solche Umsetzung mit dem innovativen systemischen Managementinstrument der Organisationsaufstellung funktionieren kann. Anschaulich erläutert der Autor das Instrument und exploriert sein Anwendungspotenzial im Management. Als theoretische Basis erschließt er Systemtheorie, Konstruktivismus, Phänomenologie und unternehmerische Nachhaltigkeit in fundierter Weise. Der Bezug zur Praxis wird anhand der Textilbranche hergestellt; hier untersucht der Autor beispielhaft die strategischen und operativen Probleme des Weltmarktführers für Biobaumwolle, der Remei AG, bei der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Dabei bilden die im Unternehmen ausgeführten Organisationsaufstellungen in Form von Einzelfallstudien das empirische Herzstück der Arbeit.
Wesseler, Matthias & Fink-Kessler, Andrea & Boland, Hermann & Michaelis, Thorsten & Göbel, Ingrid. 2004
Systemaufstellungen als innovatives Beratungsinstrument im ökologischen Landbau. Das Projekt zielte auf die Erprobung und Verbreitung von Systemaufstellungen im Kontext der ökologischen Landwirtschaft. Systemaufstellungen werden heute in der Familientherapie, aber zunehmend auch in Organisationsentwicklung und Wirtschaftsberatung angewendet. Dabei stellt eine Person – unter professioneller Anleitung - die zentralen Elemente einer Situation mit Stellvertretern im Raum auf. Es entwickelt sich eine Dynamik, die zu überraschenden Einsichten und neuen Handlungsmöglichkeiten führen kann.
Das Projekt hat Systemaufstellungen im Kontext Landwirtschaft erprobt und auf Wirkungen untersucht. In drei Werkstattseminaren stellten Bäuerinnen und Bauern oder auch Berater ihre „Anliegen“ auf, so z.B. Umstellungen auf ökologischen Landbau, Hofnachfolge, Situationen der Existenzsicherung oder Familienkrisen. Die Aufstellungen erwiesen sich als ein schnell und tief wirkender Prozess. Verborgene betriebliche oder familiäre Zusammenhänge wurden sichtbar.
Nach den Aufstellungen zeigten die Teilnehmer in der Regel ein stärkeres Selbstbewusstsein, größere Entschlussfreudigkeit sowie mehr Kreativität und Aktivität. Dadurch kam es zu Änderungen auch in der betrieblichen Praxis.
Systemaufstellungen erschließen Lösungspotenziale, die zu einer Stärkung des ökologischen Landbaus und der Landwirtschaft generell beitragen können. Neue Projekte und Allianzen werden leichter möglich. Wichtige Voraussetzungen zum Gelingen von Systemaufstellungen sind das Interesse der Teilnehmer an einer neuen Erfahrung und die Kompetenz der Aufstellungsleiter.